Dienstag, April 03, 2007

Film "Alatriste" beim IFI

Am Sonntag haben wir uns einen Film beim Irish Film Institute angeschaut. Die hatten zum Abschluss des "Spanish & Latin American Film Festival" den Film Alatriste im Programm.
Ich habe mich sehr auf den Film gefreut, und auch mehrere Leute dazu motiviert. Er entsprach aber _nicht_ meinen Erwartungen.

Wenn man versucht, in einen Film möglichst viel reinzupacken, dann geht das unweigerlich schief. Auch wenn man das größte Budget für einen Film in der spanischen Geschichte hat...

Der Film war weder ein überzeugender Kostüm-/Historienfilm - es gab zwar reichlich Hinweise auf das historische Geschehen (Beginn des Niedergangs des Spanischen Weltreiches unter Philipp IV, Korruption und Zerfall am Habsburgischen Hof, Konflikt in Flandern - "Cashcow" seit Karl V). Aber das war nur Beiwerk, und wurde durch unnötig brutale und zahlreiche Gewaltdarstellungen überschattet.
Dann war es also ein Anti-Kriegsfilm im historischen Gewand? Auch nicht - dazu war die Message von der Sinnlosigkeit des Krieges und das Leiden des einfachen Mannes im eitlen Mächtespiel der großen Staatenlenker zu flach.
Also ein Heldenepos vom ehrbaren Soldaten, der in seinem Job von den Mächtigen zuhauf geopfert wird (wie es Gladiator so hervorragend gezeigt hat)? Auch nicht - dazu waren die Persönlichkeiten nicht gut genug heraus gearbeitet.
Bleibt also ein Film über die Romantik und die Liebe, der Konflikt zwischen Familienidylle und Kriegshandwerk? Nein - dazu gab es zu viele Längen.

Ich denke, man hätte aus dem Stoff wunderbar zwei Filme machen können. Oder noch besser sich auf zwei Themen konsequent beschränken sollen. So wurden leider alle guten Ansätze zunichte gemacht. Schade. :-(

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