Mittwoch, Dezember 20, 2006

Weihnachtszeit in Dublin

Und wie jedes Jahr wird es Weihnachten. Aber dieses Jahr haben wir persönlich zwei Unterschiede - wir verbringen Weihnachten in Dublin, und fahren nicht nach Hause. Hm, die beiden Gründe hängen irgendwie kausal zusammen... War aber auch so ganz schön.


Und damit wir auch in Weihnachtsstimmung kommen (ohne Schnee), dazu haben folgende Umstände beigetragen:

Unser Weihnachtskranz:

Die Plätzchenbackaktion:
Uli hat mit einer Freundin _sehr_ leckere Plätzchen gebacken. Sogar zweimal. Allerdings war die große Ladung für die Firmenweihnachtsfeier bestimmt. Aber man kann ja nicht alles haben. ;-)

Weihnachtsfeiern:
Zu der großen Weihnachtsfeier von Ulis Firma war ich auch eingeladen. Ich muss schon sagen, die verstehen zu feiern. Und so ein Event für 1300 Leute (wenn ich richtig gezählt habe, hahaha) zu organisieren, ist auch schon eine Aufgabe. War super! Und hier der Beweis, dass ich der Hahn im Korb war. ;-)

Weihnachtsmarkt in Dublin:
Ja, unglaublich, aber Dublin hat mehrere Weihnachtsmärkte. Der nächste in unserer Gegend war der beim IFSC. Da gab es Erdinger Weißbier (ist an sich nichts besonders, gibt es ja überall, aber erinnert mich immer an die Heimat), würzige Bratwürschte, köstliche Fallafel, haufenweise weihnachtliche Geschenke, eine aufblasbare Riesenkerze (bestimmt 6m hoch), und natürlich - Glühwein!

Unser Weihnachtsbaum:
Uli hat in letzter Minute sogar noch einen Weihnachtsbaum ausgegraben! Ich war irgendwie nicht genug motiviert dazu... Sie hat einen in der Stadt gekauft, ein beständiges Sperrholzmodell, das sie dann noch in liebevoller Handarbeit gegrünt hat (gibt es das Wort überhaupt?). Das Ergebnis kann man hier bewundern (man beachte unseren neuen tollen bunten Toaster im Hintergrund!):


Aber wir saßen nicht nur zu Hause beim Geschenke auspacken (dazu ein ander Mal noch ein paar Anmerkungen), sondern waren auch spazieren. Unsere Gegend entwickelt sich zusehends. Es ist zwar immer noch eine Baustelle, aber man erkennt mehr und mehr, wohin es laufen soll - Glaspaläste am Wasser. ;-)


Und dass Kleider Leute machen, sieht man hier. Schön irritierend, wie sehr manche Leute plötzlich Persönlichkeiten verehren. Aber ich muss schon sagen, bei der Jacke hat es sich um ein besonders flauschiges Exemplar gehandelt (Julia kann das wahrscheinlich nicht mehr hören...).

Und was ich euch nicht vorenthalten will: Uli und ich haben über die Feiertage natürlich einige Male gekocht. Unter anderem hat sie ein umwerfendes Kunstwerk geschaffen - komplett mit Schokolöffel - wow:

Sonntag, Dezember 17, 2006

Lissabon und so weiter

Hm, habe schon länger nichts mehr geschrieben, wie peinlich. Aber man kann ja Einträge auch rückdatieren, hihi.

Wo fange ich denn an? Am besten Ende November, als ich ein paar Tage in Lissabon war. War mein erstes Mal in der portugiesischen Hauptstadt, und ich war überwältigt. Eine wundervolle Stadt, sehr abwechslungsreiche und vom Flair unterschiedliche Viertel, nette Leute, schönes Wetter (für die Jahreszeit, mir wurde gesagt, dass es viel regnen werde), und - ihr könnt es euch bestimmt schon denken - hervorragendes Essen. ;-)

Damit können wir auch gleich anfangen. Ich kam also mittags an, und das erste was ich tue (nachdem ich ins Hotel eingecheckt habe), ist mein Mittagessen einzunehmen. Ich habe mich wieder auf Florian verlassen, der nach seinen Romtipps auch was für Lissabon hatte: Tavares Rico, gleich beim Hotel um die Ecke. Ich konnte gar nicht anders. Und, was soll ich sagen - super! Ich war nicht unten im Restaurant, sondern oben im Bistro, aber auch das war _sehr_ beeindruckend. Hier nur ein Einblick, nämlich die Nachspeise. War hausgemachtes Eis mit Limonensorbet - lecker! Kann ich nur empfehlen - outstanding service, ausgesuchte Küche.


Auf der Burg Castelo de São Jorge, die über der Stadt thront, war ich auch. Da gibt es ein Museum, und man hat von den Mauern aus einen beeindruckenden Blick auf die Stadt. Und ja, Kanonen (mit kleinen Stofftieren) haben sie auch.



Und eine Kirche haben sie nach der Zerstörung (habe vergessen welcher Krieg?) nicht mehr vollständig aufgebaut. Da kann man jetzt unter freiem Himmel die gotischen Bogen anschauen. Und in der Apsis ist ein interessantes Museum.



Ein Wahrzeichen, ein wenig außerhalb ist der Torre de Belém, sogar Weltkulturerbe. Aber auch das Kloster gegenüber ist beeindruckend. Leider war das Museum an dem Tag geschlossen.


Hinter der Kathedrale Sé haben sie auch eine Ausgrabung gezeigt, die die Ursprünge aus der Römer- und Maurenzeit der Stadt zeigt. Sehr interessant.


Da Uli einen Kollegen hat, der aus Cascais kommt, musste ich da natürlich auch vorbei schauen. Man fährt da rund eine Stunde mit dem Zug hin, und es lohnt sich. Sehr entspannend, hat ein bisschen was von einem gemütlichen Fischerdorf, das sich für Touristen herausgeputzt hat. Im positiven Sinne.


Restaurantkritik

Und zum Abschluss noch zwei Zitate aus der wirklich umwerfenden - und für uns inzwischen unentbehrlichen - Sonntagszeitung "Sunday Times". Die bringen da in der Magazinbeilage auch regelmässig Restaurantkritiken aus London. Hier ein Eindruck:
"I started with lentil, ham and cabbage soup, which was like a cloudy pond with dense gravel and bits of heron gizzard. Mercifully, it tasted of very little."

"For main course, I had slow-roast mutton with baby vegetables and polenta. The polenta was an emetic slurry of subsistence substance. The ingénue vegetables were midgets and dwarves, boiled so that they held their natural shape only by a collective act of nostalgia."
Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Da die Wertung vernichtend war, verschweige ich auch den Namen des verrissenen Restaurants.

Donnerstag, Dezember 07, 2006

Verzögerungen...

So, jetzt wird es wirklich wieder Zeit, dass ich einen neuen Post erstelle. Manche mögen vielleicht denken, warum ich nicht öfter blogge, wo ich doch soooo viel Zeit habe. Darüber habe ich mir - in der mir zur Verfügung stehenden Zeit - auch mal Gedanken gemacht. ;-) Nun ja, der einzige Unterschied zum "normalen Arbeitnehmer" ist, dass ich mir meine Zeit in großen Teilen recht eigenständig einplanen kann. Aber es heisst nicht, dass ich nicht ausreichend zu verplanen hätte. Am Anfang meine Sabbaticals hätte ich mir nie vorstellen können, wie schnell der Tag vorüber geht. Hier ein paar Stichpunkte, womit ich derzeit meine Tage verbringe: - Weihnachtsgeschenke suchen... ;-) - Lesen: Sunday Times, einige Bücher - Podcasts hören - jetzt wo wir endlich DSL haben. Insbesondere Computer:club2 (zwei ältere Herren, die sehr überzeugend sauber recherchierte Themen vorstellen), This Week in Tech (Leo Laporte and Friends, Techie-Talk vom Feinsten, aus unserer alten Heimat), Bits und So (Geektalk für die Jüngeren - ich fühle mich noch jung!), This Week in Science (Neues aus der Wissenschaft - teilweise recht interessante Themen, beispielsweise wie groß sind Schwarze Löcher?) - Mich auf dem aktuellen Stand halten/bringen, was Technologie angehört (habe nach einigen Jahren Abstinenz wieder mal ein kleines Fractal-Programm in Java geschrieben - vielleicht komme ich mit viel Übung ja mal zu solcher Perfektion? Nachdem ich ja die neue NetBeans 5.5 Version ausprobieren musste - schaue mir aber auch Eclipse an; werde mir auch auf Empfehlung einer Bekannten Hibernate zu Gemüte führen, parallel zu EJB 3.0. Beim Surfen bin ich zufällig auf "The Fractal Component Model" gestoßen - sehr interessant fand ich die Gedanken zur Entwickeln und Wartung von komponentenbasierten Softwaresystemen)... Aber ich will da nicht zu sehr angeben - alles verstehe ich nicht davon. ;-) - Ach ja, und auch die Kunstgeschichte und Architektur-Vorlesungen beim Trinity College Dublin - habe ich nicht bereut, dort begonnen zu haben! - Sport - bin jetzt offiziell bei einem Fitness-Studio bei uns in der Nähe - Emailen, Chatten, Skypen, damit ich meine "alten" Bekanntschaften und Freundschaften nicht aus den Augen verliere! - und noch ein bisschen Hausarbeit/Kochen - und natürlich (zu Hause) ESSEN und ESSEN GEHEN!!! Diese Woche war ich mittags mal bei itsa in Sandymount - wow, da muss ich unbedingt auch mit Uli hin! Oder mit der ganzen Mannschaft von "Testing Dublin" (Der Blog kommt noch!) Ihr seht schon - der Tag vergeht schnell. ;-) So, aber jetzt muss ich langsam los.

Donnerstag, November 16, 2006

DSL ist da!

Hallo zusammen, man glaubt es nicht. Vorgestern hat es doch wirklich geklappt - wir haben DSL! Allerdings nicht so einfach... Als ich mich mittags auf den Weg in die Stadt machte, habe ich in unseren Briefkasten geschaut. Und da lag eine Benachrichtigung drin, dass ich ein Paket abholen kann. Vom gleichen Tag. Also hat entweder unsere Klingen nicht funktioniert (soll vorgekommen sein), oder der Postler hat einfach ganz dreist den Wisch eingeworfen, ohne es überhaupt zu versuchen. Aber egal - ich wollte sowieso genau in das Stadtviertel zum Einkaufen, wo ich die Post abholen kann - so einfach lasse ich mich also nicht unterkriegen. Und als ich dann abends das Päckschen geöffnet habe, war es nach einer sehr kurzen und schmerzfreien Installation so weit - Broadband hat funktioniert. So was. Man soll also nie die Hoffnung aufgeben, auch bei den Smarties nicht. Und so kam es, dass ich dann wirklich auch mal die Bilder hier im Blog veröffentlichen konnte, was ich schon einige Tage vorhatte. ;-) Gestern Abend habe ich dann nicht nur mit Surfen verbracht, sondern abends auch noch was gekocht, wir hatten auch Besuch. Reisrisotto mit Karotten, war ganz gut. Bei Interesse kann ich das Rezept ja auch mal veröffentlichen. Und ich war gestern auch auf der Jagd nach einer Wirelesskarte für unseren Desktop, weil ich nicht wieder (wie in Düsseldorf) ein Loch in die Wand bohren will für den Netzwerkanschluss. Bekomme ich wahrscheinlich am Freitag. Ja, und gestern beim Essen haben wir uns das Deutschlandspiel angehört (übers Internet). War schon eine Zitterpartie. Uli und ich interessieren uns ja nicht so für Fußball, war aber schon spannend und unterhaltsam. Das Essen hat trotzdem geschmeckt. So long.

Dienstag, Oktober 31, 2006

Fotoalbum, die Dritte. Und die Reise nach Rom!

Weil es so schön war, gibt es schon wieder Bilder. Auch weil ich damit mit relativ wenig Schreibarbeit viel positives Feedback von euch bekomme. ;-) Oder wollt ihr mehr Stories haben von uns? Hier der Beweis, dass wir noch ein Bücherregal brauchen. Wir waren auch schon auf der Suche, aber a) Habitat (die High-end IKEA Marke) hat zwar sehr schöne Sachen, ist aber untragbar teuer (ab 450€). b) IKEA selbst gibt es (noch) nicht hier. c) Argos.ie hat nichts, was uns gefällt. d) Wir bleiben dran. Hier ein Blick aufs Esszimmer, das zugleich Wohnzimmer ist. Von den anderen Zimmern gibt es immer noch keine Bilder - aber ich will ja nicht alles verraten. ;-) Dass sie hier bei Nachtclubs sehr ungewöhnliche Eingangstüren haben, sieht man hier. Es handelt sich um die Tür des Nachtclubs "Howl at the Moon". Ein beeindruckender Schuppen auf mehreren Stockwerken; vor allem interessant, weil sie lange offen haben (wir waren noch nicht drin). Wenn man nachts bei uns in den Docklands spazieren geht, dann kann man solch stimmungsvolle Szenen genießen. Das sind Gebäude auf der anderen Seite der Liffey. Das bereits von einem älteren Foto bekannte Apartmentgebäude (dahinter wohnen wir), diesmal aber bei Dämmerung. Das hell erleuchtete Erdgeschoss links ist die Ocean Bar. ;-) Ein wenig weiter südlich gibt es sehr nette Motive am Grand Canal entlang. Ich habe mit mehreren Belichtungszeiten experimentiert, und bei einem Foto sind die Farben recht stimmungsvoll, finde ich. War wahrscheinlich genau der richtige Zeitpunkt bei Sonnenuntergang. Hier sieht man ein paar recht typische Häuser im "Georgian Dublin", Nähe Merrion Square. Sie stammen aus dem 18. Jahrhundert. Wir waren neulich mit der DART (eine Art S-Bahn) im Norden, in Malahaide. Da kann man ganz nett an der Uferpromenade spazieren gehen, und bei Vollmond aufs Meer blicken. OK, man kann nicht viel erkennen, aber ich denke, es ist doch recht romantisch, oder? Neulich sonntags waren wir mit ein paar Kollegen auf einer Fresstour, will sagen kulinarischer Entdeckungsreise durch Dublin (davon wird ein eigener Blog berichten). Wir haben uns vorgenommen, das regelmässig zu machen. Hat uns sehr viel Freude bereitet, und wird es sicherlich auch in Zukunft! Auf der ersten Tour waren wir also nachmittags einen Kuchen essen in "Queen of Tarts" - sehr nett, obwohl es sehr beengt war. Nach einen kleinen Spaziergang durch Temple Bar sind wir in ein Restaurant mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Es heisst "John M Keating" und es ist nämlich in einer ehemaligen Kirche untergebracht. Das ist hier nicht so ungewöhnlich. Also Mitte des letzten Jahrhunderts die Bevölkerung in Irland abnahm, mussten einige Kirchen geschlossen werden. In den 90ern wurde beispielsweise auch das Touristenzentrum in einer ehemaligen Kirche "eingeweiht" - auch sehr stimmungsvoll. Hier ein Bild von dem Restaurant. Unten ist eine Bar, oben kann man in Ruhe ein Mahl zu sich nehmen. Und dabei das Ambiente bewundern. Alles sehr geschickt integriert, auch die Toiletten im Keller. Nicht unbedingt wegen des Essens, aber auf jeden Fall wegen der Atmosphäre einen Besuch wert. Hier ist unser Nachwuchskritiker Erwin, als er sich ein Ben&Jerry's Eis reinzieht. Er übt noch Tischmanieren, dann darf er vielleicht mal mit. Zum Abschluss ein Spruch von Dolly Parton zum Thema Blondinenwitze; Haben wir entdeckt, als wir neulich in einer Kneipe waren - die Frau scheint Humor zu haben. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Tja, und unseren Hochzeitstag haben wir auch noch nachfeiern müssen. Ende August waren wir na noch "getrennt". Also haben wir uns was Besonderes gegönnt, und sind ins Restaurant Mint in Ranelagh. Das Essen war Wahnsinn. Es war das Geld allemal wert, ein unvergessliches Erlebnis. Hier nur ein Eindruck (gibt ja noch kein Geruchs-Internet - und würde ich es erfinden, würde mich irgendwann hoffentlich Google aufkaufen und zum Millionär machen). Fahrt nach Rom Die letzte Oktoberwoche war ich in Rom. Da wollte ich schon immer mal hin! Und es war ein wahrhaft beeindruckender Aufenthalt - in kultureller und kulinarischer Hinsicht (wobei das ja nicht so weit auseinander liegt). Uli konnte leider wegen der Arbeit nicht mit - wir werden das aber nachholen! Das Colosseum kennt ihr wahrscheinlich. Aber die Dame im Vordergrund kennt ihr nicht, nehme ich an? ;-) Ich könnte euch jetzt noch mehr "Standard"-Urlaubsphotos präsentieren, oder euch mit einem Reisetagebuch langweilen. Als ich auf meinen Rückflug gewartet habe, und beim Sortieren meiner Gedanken der letzten Tage gescheitert bin, ist mir eine viel bessere Idee gekommen (zumindest halte ich sie für viel besser): ich führe meine Erlebnisse und Eindrücke unter zwei Stichworten auf - "Viel" und "Wenig". Viel Mückenstiche: Als ich einen langen Nachmittag im Park der Villa Borghese verbracht habe, bin ich von Mücken überfallen und beinahe aufgesaugt worden. Ich habe zu Hause in Ruhe ungelogen 36 Stiche gezählt! =8-( Davon gibt es aber kein Foto! Essen. Ach ja, das Essen war sehr lecker, unbeschreiblich. Ich habe von einem Bekannten eine liebevoll zusammen gestellte Liste von hervorragenden "Futterstellen" bekommen (danke, Florian!). Ich habe mich auch ernsthaft und ohne Rücksicht auf meine Figur darum bemüht, alle aufzusuchen - war aber nicht ganz erfolgreich. Aber - der Weg ist das Ziel! Und der Weg war super! To be continued... Am besten hat mir das Kaninchen bei "Da Lucia" in Trastevere geschmeckt. Das war ganz schlicht in Olivenöl mit Rosmarin angerichtet - vorzüglich. Das Eis war auch gut - ich war bei San Crispino, die angeblich auch zum Papst liefern. Die sind also stadtberühmt. Das Birneneis war unglaublich birnig, die Honigvariante habe ich für ganz gut befunden (obwohl ich Honig hasse, habe ich mich überzeugen lassen, ist angeblich ihre "signature ice cream"). Das Vanilleeis war überdurchschnittlich, aber nicht überragend. Aber das weltbeste Vanielleeis gibt es ja eh in Paris, wie wir immer wieder festgestellt haben. Laufen: Ja, ich bin in den paar Tagen wahrscheinlich so viel wie selten in meinem Leben gelaufen. War schön. Ich habe meine ganzen Touren zu Fuß gemacht (nur einmal bin ich auf die Metro ausgewichen). Der Verkehr ist beeindruckend. Die Waghalsigkeit der Rollerfahrer hat mich sehr an die Tollkühnheit der Radfahrer in Dublin erinnert. Kirchen: Davon gab es auch unglaublich viele. Klar, in Rom residiert der Papst, aber dass es an jeder Ecke zwei Kirchen gibt, hätte ich mir nicht träumen lassen. Die Kirchendichte in Rom ist ähnlich hoch wie die Kneipendichte in Dublin. Hoffentlich habe ich jetzt mit der plakativen Aussage keinen religiös sensiblen Leser verschreckt... Spannung: Die Atmosphäre bei der Spanischen Treppe habe ich als sehr unterhaltsam und spannend empfunden. Ich habe mich da wunderbar einen ganzen Abend aufhalten und beobachten können (bevor mich der Hunger doch zum Abendessen getrieben hat). Kunst: Und natürlich die Kunst! Es gibt eine Vielzahl von Plätzen mit wunderschönen Brunnen, mehrere ägyptische Obelisken, und natürlich Kirchen (siehe oben) und so viele Museen, dass man wahrscheinlich mehrere Monate braucht, um alle zu sehen. Die Kirche San Clemente war ungewöhnlich, weil sie auf den Fundamenten zweier anderer Kirchen bzw. Tempel bebaut wurde. Michelangelo war in Rom ja sehr aktiv, weil ihn verschiedene Päpste beauftragt haben (ist doch extrem wichtig für die Reputation eines Papstes, einen der großartigsten Künstler seiner Zeit unter Vertrag zu haben, bevor sich ein Konkurrent zum Beispiel aus Florenz mit ihm schmückt). Allerdings konnte er sich selten seiner Lieblingsdisziplin - der Bildhauerei - widmen, sondern hat sehr viele Bauwerke entworfen, und natürlich Fresken gemalt. Seine Werke in der Sixtinische Kapelle haben mich zutiefst beeindruckt - noch viel besser als alle Fotos, die ich vorher gesehen habe. Wenig Papst: Tja, und wenn man schon mal in Rom ist, sollte man ja auch den Papst besuchen. Er hat mir aber keine persönliche Audienz gewährt ;-) und somit war mir ein Gedankenaustausch mit ihm nicht möglich. Wäre bestimmt interessant gewesen. Voicemail: Zwar hatte ich mein Handy dabei, aber da allein schon das Abhören einer Voicemail (Smarttelecom wollte mir doch prompt das DSL-Model liefern, hahaha) rund 2€gekostet hat, habe ich es dann nicht mehr verwendet... Platz im Hotel. Das Hotel Colors, in dem ich war, war ganz OK; Es war sehr ruhig und sauber. Aber das Zimmer war schon sehr klein. Aber egal. Wenigstens gab es auch zwei PCs mit Internetanschluss, sodass ich meine Emails checken konnte. Und noch wichtiger: um die Ecke waren zwei Feinschmeckerläden und ein Applehändler. ;-) Musikalische Abwechslung: davon hatte ich wenig - ich habe meinen iPod zu Hause gelassen. Und als ich einen Nachmittag im Park verbracht habe (die Sache mit den Mücken, siehe oben), war nebenan ein Kinderkarussell aufgebaut. Die haben alle zwei Minuten die ersten 30 Sekunden vom Dschungelbuch gespielt - bei der Zeile "...the Jungle VIP..." wurde aber jedesmal abgebrochen. Davon habe ich irgendwann einen Ohrwurm bekommen. ;-) Obst: Davon hatte ich in den Tagen auch wenig. Aber dafür umso mehr Wein - ist ja auch nur eine Form von Obst, oder? ;-) Wenn ich das mit Dublin vergleiche, dann ist vor allem der Preisunterschied auffallend. Man trinkt in Rom in den einfachen Lokalen fast immer den Hauswein, der zwar nicht besonders gut, aber preiswert ist. Und wenn man sich mal einen guten Tropfen gönnen will, dann geht man zu einem Spezialisten: Italienischkenntnisse: Selbst wenn ich welche hätte, wäre ich kaum gezwungen gewesen, sie zu nutzen. Es haben erstaunlich viele Leute hervorragende Englischkenntnisse, hätte ich auch nicht gedacht. Was ich mir bei der Essensauswahl auch angewöhnt habe - das Menü zwar studieren, aber den Kellner fragen, was er denn am liebsten hat. ;-) Frühstück: Eigentlich bin ich der sehr große Frühstücker. Aber die Römer machen das nicht. Also habe ich mich angepasst - und morgens nur einen Kaffee mit einem Croissant bestellt. Geht auch - dann hat man noch mehr Hunger zur Mittagszeit, und kann vielleicht gleich drei Gänge verputzen. ;-) Regen und Wolken: Was ich nicht erwartet habe, und mich sehr positiv überrascht hat: Ich hatte wunderbares Wetter mit viel Sonne! Ich war auch abends oft draußen beim Essen. Und tagsüber bin ich fast immer ohne Jacke unterwegs gewesen. So lässt es sich leben! ;-)

Samstag, Oktober 07, 2006

Fotoalbum, die Zweite

Hier wie versprochen ein paar Bilder. Fangen wir mit einem Rätsel an - was ist das? Eine Innenaufnahme eines feindlichen Alienraumschiffs, nachdem die Besatzung assimliert wurde? Die Inkarnation einer Folterkammer ganz nach dem Geschmack von Quentin Tarantino? OK, war vielleicht doch nicht so schwierig... Hier eine Aufnahme von der Brücke in Ballsbridge. Zeigt ein wenig das Miteinander von Alt und Neu. Man sieht auf der linken Seite ein paar einfachere Häuschen mit vielen Kaminen. Rechts Officegebäude, und noch ein Kran - es wird also immer noch gebaut. In dieser Stadt gibt es - wie schon gesagt - viele Baustellen. Gestern war ich ein wenig genervt, als ich unterwegs war und Musik hören wollte, aber andauernd an einer lärmenden Baustelle vorbeikam... Hier sieht man unseren Lieblingssupermarkt Fallon&Byrne von außen. Erinnert uns ein wenig an Whole Foods in San Francisco, und wer schon mal da war, weiss was das heißt - Erlebnisshopping! Die haben auch super Eis! Und einen unglaublichen Weinkeller, wo man auch ganz nett Snacken kann. Am Wochenende waren wir auf dem Markt im Stadtteil Temple Bar. Die haben 10-jähriges Bestehen gefeiert. Und wir haben eine kleine Käseauswahl ergattert. Sehr abwechslungsreich, werden wir wieder mal holen. Apropos Essen - wir haben neulich wieder ein kleines Kaffeekränzchen veranstaltet mit ein paar Freunden. Hier sieht man das Ergebnis, nachdem wir erfolgreich Elsässer Apfelkuchen verdrückt haben. Liebe Sandy, das was Uli präsentiert, ist das letzte Stückchen Schokolade von der Schachtel, die du uns neulich geschenkt hast. Schade. Dass Uli sehr hübschen (und gehaltvollen) Latte Macchiato machen kann, sieht man hier (auch ohne elektrischen Milchschäumer, der den Umzug aufgrund eines klassischen Missverständnisses innerhalb eines langjährigen Ehepaares nicht überlebt hat; aber das ist eine andere Geschichte). Daneben steht eine Lemon-Passionsfrucht-Marmelade, die wir auch auf dem Markt erworben haben. Zusammen mit einem (kräftigen) Guinnessbrot ist die sehr lecker. Hier ist die Market Bar zu sehen. Da waren wir schon ab und zu einen trinken, mit Dirk auch etwas Essen. Sehr nett, war eine ehemalige Wurstfabrik (habe ich schon mal erwähnt); jetzt haben sie aber Deko hunderte von Leisten an der Wand aufgereiht (die von einem Schuster). Das ist ein Park gleich bei uns um die Ecke. Da ist immer high life, da erschöpfte Mütter die gar nicht so erschöpften Kinder rumtollen lassen. Übrigens keine Baustelle in unmittelbarer Nähe. Dass es in Dublin (gleich bei der Liffey) eine Schweinefalle gibt, sieht man hier. Der geneigt Leser kann sich selbst ausmalen, was es damit auf sich hat. Mir hat sich der Sinn auch nach eingehender Betrachtung nicht erschlossen. Ich bin offen für Anregungen - ähm, ich meine verbale Vorschläge. Und beim nächsten mal gibt es endlich auch aktuelle Bilder unserer Wohnung. Aber da muss ich erst nochmal vollständig aufräumen, hahaha. ;-)

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Weichenstellungen

Die letzten Tage habe ich keine Einträge im Blog gemacht, was aber nicht heißt, dass nichts passiert ist. Letzte Woche habe ich gezielt was für meinen Cholesterinspiegel getan. Ich war nämlich morgens beim Frühstücken, und habe mir ein sogenanntes "Full Irish Breakfast" gegönnt. Voll war ich danach auch! ;-) Das besteht aus lauter lecker Sachen: Spiegelei, Speck, baked beans, mehreren Würstchen, black and white pudding (das ist keine Nachspeise, sondern eine Art Blutwurst, in Scheiben geschnitten und kross gebraten), Toast mit Butter (aber natürlich ohne Rand)! Ach ja, gebratene Tomaten und Pilze waren auch noch dabei. Na, das ist doch was. Seltsamerweise hatte ich am frühen Nachmittag doch wieder Hunger. Foto gibt es leider keines (weder vom Frühstück, noch vom Hunger); ich wollte mich nicht outen als einer, der vor dem Verzehr sein Frühstück fotografiert - auf deutsch: ich war zu feige, die Kamera rauszuholen, wo doch um mich herum die Bauarbeiter ihr Frühstück eingeworfen haben (es wird viel gebaut in Dublin, entweder werden Gebäude hochgezogen, oder Straßenzüge aufgerissen - meistens in Kombination). Aber ich bin trotzdem mit meiner netten Nachbarin ins Gespräch gekommen. Sie hat mir gesagt, dass sich Dublin in den letzten Jahren sehr verändert hat - früher (sie ist hier aufgewachsen) sei das wie ein großes Dorf gewesen, jeder habe jeden gekannt, und jetzt sei es doch recht anonym. Sie hat sieben (!) Kinder großgezogen, und macht jetzt eine Weiterbildung, damit sie in einer Behörde arbeiten kann. Auch nicht schlecht. Meine Zeit hier vergeht wahnsinnig schnell - ich bin jetzt schon 4 Wochen hier, kaum zu glauben. Habe auch schon viel gesehen, und gemacht. Aber heute habe ich auch die Weichen für das Unterhaltungs-/Weiterbildungsprogramm der nächsten Monate gelegt. Mehr dazu später. ;-) Es wird leider langsam Herbst. Der Wind nimmt zu, die Temperaturen ab. Allerdings haben wir immer wieder auch sehr sonnige Tage. Neulich bin ich doch sogar auf einer Parkbank eingeschlafen, weil es so schön warm war - kaum vorzustellen! Aber ich bin schlagartig wach geworden, als sich dicke Wolken vor die wärmende Sonne geschoben haben. Was mich heute noch genervt hat: ich bin auf der Jagd nach dem Mittagessen unter einer Unterführung durchgelaufen. Und ich denke mir noch - wow, die Pfütze ist aber groß, da muss ich aufpassen, und mache vorausschauend einen Schritt zur Seite. Genau in dem Augenblick kommt ein riesiger Lastwagen vorbei gefahren - und spritzt mich von oben bis unten nass! Doch ehrlich, der Dreck spritzte brusthoch - die Pfütze war also nicht nur groß, sondern auch sehr tief. Wäre ich nicht einen Schritt zur Seite, wäre auch noch meine Brille nass geworden! Und ich hatte auch noch meine weiße Jeans an, hahaha. Als mir bewusst wurde, dass diese Szene in einer zweitklassigen amerikanischen Komödie vorkommen könnte, musste ich sogar verhalten lachen. ;-) Na ja, nach diesem Vorfall hat sich dann mein Beuteschema bezüglich Mittagessen auf etwas Schnelles zum Mitnehmen beschränkt - mit den nassen Klamotten wollte ich mich nirgends reinsetzen. Es wurde ein Pestobagel. Zu Hause angekommen habe ich erstmal meine Klamotten gewechselt, und den Bagel zusammen mit einen Guinness genossen. Dann ging es mir besser. Und jetzt das Positive des Tages: ich habe zwei Billigflüge nach Rom (Ende Oktober) und Lissabon (Ende November) gebucht - Wahnsinn! Und das Ganze war in ein paar Minuten vorbei. Als ich allerdings die Hotelpreise in Rom gesehen habe, war ich ein wenig ernüchtert - unter 100 Euro gibt es da anscheinend nix. Lissabon ist deutlich billiger. Aber egal - ich war noch nie in Rom, und ich denke, es lohnt sich. Ich freue mich wahnsinnig auf beide Reisen! Meinen Enthusiasmus sieht man auch daran, dass ich die wahrscheinlich ersten Flieger, die morgens von Dublin wegfliegen, genommen habe. Nun ja, die waren auch die billigsten... Uli lacht sich gerade schlapp. Sie liest das Buch meines Vorbildes Hape Kerkeling. Vorbild, weil das Buch "Ich bin dann mal weg" heisst, und von seiner Pilgerreise erzählt. In einem der ersten Kapitel beschreibt er seinen Anfang als Komiker - Uli hat es mir gerade vorgelesen, wirklich sehr amüsant. Werde ich mir als nächstes reinziehen - der Stapel der Bücher wird immer größer. ;-) Wird wieder nix mit dem Fernseher... Und noch was sehr Positives: als ich nach dem Buchen der beiden Kulturreisen voll im Schwung und voll von Tatendrang war, habe ich mich noch im Internet nach Spanischkursen erkundigt. Schliesslich will ich dann im nächsten Jahr auch nach Madrid. ;-) Es gibt einige Angebote, da werde ich mich nächste Woche nochmal drum kümmern. Aber was ich auch noch gefunden habe: zwei kunsthistorische Vorlesungen im Trinity College, die mich sehr interessieren: Einführung in die europäische Malerei, und Renaissance- und Barock-Architektur in Italien. Leider ist da die Anmeldefrist schon abgelaufen, und die ersten Vorlesungen sind schon nächste Woche. Schade, ich hätte mich doch früher umschauen müssen. Aber frohen Mutes, wie ich bin, rufe ich da einfach mal an. Die Dame am Telefon ist sehr nett, und macht mir mit einem leichten Augenzwinkern (zumindest stelle ich mir das so am Telefon vor) klar, dass das mit dem Anmeldeschluss nur eine erzieherische Maßnahme sei. Die Hälfte der Interessenten mache das wirklich rechtzeitig, die andere Hälfte eben nicht - keine Panik - "you will get used to it!". Es werden sich sogar Leute noch kurzfristiger als ich melden. So was. ;-) Auf jeden Fall werde ich kommenden Montag kurz vor Beginn dort aufkreuzen, die Teilnahmegebühr auf den Tisch legen und mich weiterbilden lassen. So einfach geht das. Wenn ich wirklich beide Kurse machen werde (das überlege ich mir jetzt noch übers Wochenende), dann bin ich mit kurzen Unterbrechungen bis Mai 2007 an 22 Wochen für je eine Stunde am Montag, Donnerstag und Freitag ausgebucht. Was für ein Stress! Und Vor-/Nachbereitung kommt ja auch noch dazu - ich will ja was davon haben. Auch darauf freue ich mich schon! ;-) Beim nächsten Mal gibt es - auch auf mehrfachen Wunsch - wieder Bilder, z. B. von Ballsbridge (ein angrenzender Stadtteil), unserem Lieblingssupermarkt, von Essen, einer Schweinefalle (?) und ein kleines Rätsel - leider ohne Gewinnmöglichkeit.

Montag, September 25, 2006

Woche der Wunder

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Oder: Man soll nicht immer so negativ denken. Ich sage das, weil der Eircom-Techniker (der bei uns in der Wohnung die Telefonleitung prüfen und gegebenenfalls verlegen und aktivieren soll) schon Ende letzter Woche da war! Also noch in derselben Woche, wo ich das bestellt habe! Obwohl die mich ja schon vorgewarnt haben, dass das vielleicht bis Oktober dauert... Wow. Grund ist, dass ihm ein Termin in der Gegend ausgefallen ist, und er dann eben kurzfristig vorbeikommen konnte. Also war es nicht nötig, dass ich einen der in der Gegend rumfahrenden Eircom-Kundendienstwagen als Geisel nehme. ;-) Das war die positive Nachricht. Sehr nervig war, dass er schon nach ein paar Minuten fertig war, und das Ganze soll trotzdem über 120€ kosten - hahaha. Seine verlegene Erklärung, es hätte durchaus sein können, dass er in der Zentrale noch was mit der Leitung hätte machen müssen, hat mich nicht ganz befriedigt. Aber egal - so was nenne ich "total rip-off". Aber - er war ein sehr netter und freundlicher Typ. Und ich habe jetzt seine Handynummer, falls mal was mit der Leitung sein sollte. ;-))) Gleich den nächsten Tag habe ich bei Smart Telecom angerufen, um DSL zu bestellen. Ist deutlich günstiger als Eircom, und Ulis Umfrage hat ergeben, dass da auch recht viele Leute zufrieden sind. Schau mer mal. Telefon geht inzwischen auch. Leider musste ich mir ein neues Endgerät kaufen, da unser aus Deutschland mitgebrachtes ISDN-Telefon nicht funktioniert an der analogen Leitung... Aber egal, das Ding sollte ja nicht so schnell veralten. Nach einigem Hin und Her habe ich auch rausgefunden, dass man über (im Voraus bezahlte) Telefonkarten auch einigermassen günstig nach Deutschland telefonieren kann. Umgekehrt ist es einfacher mit call by call (ein bisschen mehr als 1c pro Minute!). Am Dienstag war Dirk aus Düsseldorf da. Ja, er ist extra hierher gefolgen, um uns zu besuchen. Nö, nicht ganz - er hat einen Kunden hier, bei dem er ein paarmal im Jahr Beratung macht. ;-) Das war auch ganz witzig: Als ich Uli Anfang August für ein langes Wochenende besucht habe, gehen wir am Park "St. Stephen's Green" entlang. An einem großen Bürogebäude vorbeilaufend denke ich mir so halb im Unterbewusstsein "den Firmennamen kennst du doch, oder?!?". Und tatsächlich, das ist genau Dirks Kunde. Die Stadt scheint recht klein zu sein. Ja, und diese Woche war es eben so weit - Uli und ich sind mit Dirk zum Abendessen gegangen (in der Market Bar: ganz netter Laden; war mal eine Wurstfabrik...), und waren dann noch ein paar Guinness trinken in einer anderen Bar um die Ecke. War sehr nett, ihn wieder zu sehen. Also, wann kommt der/die Nächste? ;-) Da mein aktuelles Buch zu Ende geht ("Labyrinth" von Kate Mosse - sehr zu empfehlen, wer sich für historische Romane interessiert - es geht um den heiligen Gral!), habe ich mir frühzeitig Nachschub geholt. Ich muss ja verhindern, dass mir langweilig wird (ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen, dass diese Situation eintreten sollte). Die Bücher handeln von Themen, über die ich immer schon mehr wissen wollte: Ajax und LAMP. ;-) Und ein sehr vielversprechendes Buch mit dem Titel "What Should I Do With My Life?". Wenn ich das durch habe, werde ich die endgültige Erkenntnis haben, hehehe. ;-) Am Freitag Abend waren wir - wie die Woche vorher - unterwegs was Trinken mit Ulis Kolleginnen und Kollegen - ein netter Haufen! Diesmal nicht in der "Ocean Bar" (ist zwar sehr nahe liegend für uns, aber der Mensch braucht ja auch Abwechslung), sondern bei "Beggar's Bush". Ist 10 Minuten Fußmarsch entfernt, so dass man ordentlich Durst bekommt. ;-) Johanna hatte einen niedlichen (aber total frechen) Stoffhund dabei, der auf den Namen "Shut the f.... up" hörte - na so was. Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spass. Für Außenstehende mag das sicherlich reichlich seltsam ausgesehen haben - aber da sich auch einige andere Leute vorübergehend beteiligt haben, hat uns das schon bestärkt in der Annahme: das Vieh hat einen eigenen Willen. Ähm, Details bei einem Guinness oder Heineken (Erdinger WB gäbe es da übrigens auch...). ;-) Am Samstag passierte das nächste Wunder: Unser Vermieter kam doch tatsächlich vorbei, und hat seine Möbel abgeholt! Wow. Als er mit einem Freund in unsere Wohnung kam, hatte ich schon den Eindruck, dass er versteht, warum wir in der Enge nicht mehr länger aushalten wollten, und Uli deshalb immer wieder Druck gemacht hat, dass er endlich sein Bett, ein Regal, zwei Tische und mehrere Stühle abholt. Die beiden hatten einen kleinen Transporter gemietet, und wir haben ihnen auch geholen, das Zeug rauszubringen. Seltsam war seine Äusserung im Hinblick auf den Schreibtisch "these things go to another place". Habe ich aber später rausgefunden, als ich im Keller beim Müll war - er hat ein paar Sachen einfach unten in die Müllcontainer gepackt - das hätte ich natürlich auch gekonnt. ;-) Aber die beiden waren ganz nett. Sein Kumpel hat auch längere Zeit als Physiker in Karlsruhe gearbeitet - so klein ist die Welt. Am Sonntag waren Freunde zu Besuch. Uli hat nämlich den lecker Elsässer Apfelkuchen gemacht. Und es macht doch mehr Spass, wenn man ein paar Leute zu Besuch hat - auch wenn man dann teilen muss... Beim Essen haben wir auch den Beschluss gefasst, dass wir Restaurantkritiken zusammen tragen. Wir werden nächste Woche mit dem Eis bei Fallon&Byrne beginnen, und dann eine Bewertung veröffentlichen. Ich wurde zum "Food Scout Trainee" ernannt. Uli muss mir zwar nochmal im Detail erklären, was sie dann von mir erwarten. Ich interpretiere diese Rolle so: ich streune in der Stadt herum - manchmal ziellos (um Unbekanntes zu entdecken), manchmal fokussiert (um Infos zu holen - beispielsweise: gibt es einen Italiener im Stadtteil X, und lohnt es sich, zu dem eine Horde von Testern hinzuschicken?). Die begrenzten Ressourcen des Testteams müssen ja optimal eingesetzt werden. Und ich schlage mir für dieses Ziel den Bauch voll; trinke eine Flasche Wein, bis ich alles durch eine rosa Brille sehe - und berichte abends, was ich so erlebt habe. Mein Traumjob, was will ich mehr?!? =8-))) And the last one I have to do in English: during our short walk (after having the delicious apple cake, and after we made that decision about becoming food critics), I have met a fascinating person: She comes from Spain, is a _very_ rich lady, and told me that she made her fortune because she had designed the red umbrella logo for Citibank! Unfortunately I did not have such a brilliant story - I tried to impress her telling that I have invented the buttons to click in the Internet browsers, and made a fortune selling them. I am not sure she believed me. But anyway, we had a lot of fun. ;-)

Dienstag, September 19, 2006

Fotoalbum, die erste

So, heute gibt es zur Abwechslung mal die schon länger angekündigten Fotos (sowohl als Update für die alten Einträge, als auch neue). Stellenweise war ja im Text drauf verwiesen, aber hochgeladen hatte ich sie (bisher) nicht - ein paar von euch haben das schon angemeckert. ;-) Neulich war ich am Meer, am Strand von Sandymount. Das ist ein Stadtteil südostlich von unserer Wohnung. Wie man sieht - sieht man kein Meer. War schon ein wenig komisch. Aber ich gehe davon aus, dass bei Flut der Weg zum Wasser nicht ganz so weit ist. Weiter draußen waren einige Frachter zu sehen - also Wasser gibt es offensichtlich schon genug. ;-) Hier ein nettes Haus aus dem angrenzenden Stadtteil Ballsbridge. Das Exemplar ist ein Hotel, es gibt aber auch einige Anwälte, die sich in so einer Residenz eingerichtet haben. Und natürlich auch Privatwohnungen, wer es sich leisten kann... Temple Bar ist nicht nur der Name einer Bar, sondern auch die Bezeichnung des Vergnügungsviertels. Hat mich ein wenig an die Bolker Straße aus Düsseldorf erinnert. In der Mitte gibt es einen Platz, der soll auch manchmal zu einem Openairkino umfunktioniert sein - habe ich bisher aber nicht gesehen. Das Foto zeigt eine Bar, die auch recht blumig ist. Es gibt auch ein Schloss in Dublin. Es heisst - oh Wunder - Dublin Castle. Es ist in mehreren Bauabschnitten gebaut - und einige Gebäude sind in grellbunten Farben gestrichen. Sieht ungewöhnlich, aber gar nicht mal so schlecht aus. In einem Stadtpark namens Merrion Square (Dublin hat derer viele - der größte davon, Phoenix Park, ist sogar doppelt so groß wie der Central Park in New York City) ist gerade eine Fotoausstellung eines deutschen Künstlers (Uwe Ommer). Der hat die ganze Welt bereist, und Familienfotos gemacht. Sie werden mit einem kurzen Text präsentiert. Einige davon sind echt interessant. Dieses hier beispielsweise zeigt eine Familie aus Niger. Sie sind unterwegs (warum wird nicht erwähnt), und während der Fotosession mussten sie mehrmals unterbrechen, um die Herde zusammenzuhalten. Offensichtlich hatten sie eine Menge Spaß dabei. Dass es in Dublin nicht nur die allerorts bekannte Minestrone gibt, sondern sogar eine Suppe names "Minestore", kann man hier sehen. ;-) Das Firmenlogo von "Wild Orchard" finde ich auch sehr bemerkenswert. Den Aufzug in unserem Wohnhaus finde ich auch sehr abgespaced (wie schreibt man das eigentlich?). Was denkt ihr? Ich gebe zu, ich habe mit der Belichtung ein wenig nachgeholfen... Die Tiefgarage ist ein Kapitel für sich. Als es letzte Woche mal richtig geregnet hat, war das ein lustiges Bild: Fast alle Autos stehen im Trockenen (was ich von einer Tiefgarage auch erwarte), aber vereinzelte Exemplare standen wie unter einem Wasserfall - nämlich genau da, wo die Sichtgräben eingelassen sind. Man sollte also auch in der Tiefgarage nicht vergessen, das Dachfenster zu schliessen. Das letzte Bild ist ausnahmsweise nicht aus Dublin, sondern aus Hamburg, als ich noch in Deutschland war. Es zeigt einen Freund von mir: Dennis, ein Pianist, der seine CD "Piano for Africa" vorstellt. Details dazu gibt es unter http://www.piano-for-africa.de. Kann ich nur jedem ans Herz legen! ;-) Und hier noch eine Meldung von Erwin an Sandy - "wann gibt es jetzt Trikottausch" - ?!? ;-) Grüße, Roland